Kunst kommt zum Publikum

Lunatic Circus & Istari, Foto: privat

Kunst kommt zum Publikum

bobiennale vom 11 bis 21. Mai in Bochum

Vier Jahre ist es bereits her, dass die letzte bobiennale ohne Corona-Maßnahmen über die Bühne gehen konnte. Damals bildete eine feierliche Eröffnung in den Rottstr5-Kunsthallen den Auftakt eines zehntägigen Festivals. Nun geht vom 11.-21. Mai die mittlerweile vierte Ausgabe der bobiennale vonstatten, das Motto: Kunst gleich „um die Ecke“. Das trifft vor allem auf die fünf Festival-Tage zu, die als „ToGo“ überschrieben sind. Denn die Künstler:innen der bobiennale breiten sich dann im gesamten Bochumer Stadtgebiet aus.

Schließlich gehört es zum Ansatz der bobiennale, dass die Kunst zum Publikum kommt und sich Bochum zum Environment verwandelt. Was spartenübergreifend gilt: von der Musik, über die Dichtung, bis hin zu Performance und anderen darstellenden Künsten. Umso passender erscheint es vor diesem Hintergrund, dass zur diesjährigen Eröffnung am 11. Mai ins Kulturhaus Thealozzi, der selbst bezeichneten „Kreativschmiede des Ruhrgebiets“, eingeladen wird. Denn seit der Besetzung des einstigen Heusnerviertels Anfang der 1980er Jahre mauserte sich das Haus zu einer Adresse der freien Szene. Ein Fokus liegt auf dem Volks-, Kinder-, Improvisations- und Straßentheater.

Diese Schwerpunkte finden sich bestimmt auch an den fünf öffentlichen Aufführungsorten, darunter der Radschnellweg Ruhr RS1, ein Bauprojekt, das bisher nur in Teilstücken fertiggestellt ist. Das hindert den Bochumer Verein „LUNATIC CIRCUS“ jedoch nicht, hier kreative Formen der Interaktion auszuloten. Denn der Plattform geht es darum, wie sie betonen, „allerschönste Sachen“ wie Musik, Malerei, Streetart, Kindertheater oder spontane Kunstaktionen im öffentlichen Raum umzusetzen – nun entlang einer noch nicht fertiggestellten Fahrradstraße.

Bespielt werden von unterschiedlichen Künstler:innen jedoch auch der Volkspark Langendreer, der Saarlandbrunnen in Wattenscheid, die Pantoffelfabrik am Ruhrstadion und die KoFabrik, eine ehemalige Eisenhütte, die in Bochum mittlerweile der Quartiersentwicklung dient. Hier präsentiert das Kollektiv „zwanzigfuenfzehn“ ein Werk, das sicherlich vielversprechend ist. Schließlich brachte das Netzwerk rund um ein fünfköpfiges Kernteam bereits bei der vorletzten bobiennale die Apokalypse in eine Zwiebackbäckerei.

Bobiennale | 11-21.5. | div. Orte in Bochum | www.bobiennale.de

Autor

Benjamin Trilling

Dieser Artikel erschien auf www.trailer-ruhr.de, lesen Sie weitere Artikel auf www.trailer-ruhr.de/kunst

0