Die ewige Suche nach dem Glück
Drei Open-Air Theatergeschichten für den Sommer
Ruhig liegen die Stadttheater unter der sengenden Sommersonne in ihren Heimatgemeinden im Ruhrgebiet. Nur die Pforte schiebt den Notdienst für Post, Putzdienst und frühe Vögel, die um einen Wurm in der nächsten Spielzeit kämpfen wollen. Doch gerade dann haben die Freilichtbühnen in NRW ihre Hochzeit, warten schwitzende Kinder mit leuchtenden Augen auf harten Sitzen auf Helden, Bösewichter und spannende Abenteuer, aber auch für Elternschaft und interessierte Singles und Paare ist jedes Jahr Unterhaltsames dabei.
„Lang lebe Ned Devine“ ist so eine skurrile, unterhaltsame Geschichte des britischen Filmregisseurs und Drehbuchautors Kirk Jones. Der Kinofilm („Waking Ned“) ist jetzt für die Dortmunder Naturbühne Hohensyburg adaptiert worden (15.-30.7.). Sina Weber inszeniert den Wahnsinn in einem irischen Dorf, wo ein Lottogewinner vor Glück stirbt und die Einwohner von Tullymore – alles Rentner – verzweifelt und geschickt versuchen den unerwarteten Gewinn einzuheimsen. An den Kinokassen war die schwarze Komödie 1998 ein Erfolg, unter freiem Himmel dürfte das nicht anders werden.
Große Schätze bergen große Verantwortung. Das ist auch in Elspe so. Das Prinzip „Karl May-Festspiele“ ist wieder da, allen Anfeindungen gegen Menschenbild und -darstellung des Autors zum Trotz, der olle „Schatz im Silbersee“ (18.6.-4.9., Karl May-Festspiele Elspe) muss schließlich und endlich wieder gefunden und anschließend wieder versenkt werden. Und Winnetou, der Häuptling der Apatschen, dem edlen Volk der „Native Americans“ hat da natürlich viel zu tun.
Viel zu tun hat auch die kleine Hexe von Otfried Preußler auf der Freilichtbühne Wattenscheid (4.-8.7.). Seit 1957 kämpft sie bereits mit Rabe Abraxas darum eine „gute“ Hexe zu werden. Endlich wird sie auch von der „Muhme Rumpumpel“ zur Hexenprüfung geladen, doch irgendwie scheint sie da etwas falsch verstanden zu haben. Gut ist nicht gut, gut soll böse sein. Die kleine Hexe braucht Lösungen, die Kolping-Spielschar Wattenscheid-Höntrop hilft ihr dabei, denn am Ende wird natürlich das Gute wieder gewinnen und das muss auch so sein, sonst könnte die Walpurgisnacht auf dem Brocken ja nicht jedes Jahr so lustig sein.
Autor
PETER ORTMANN