Abhängigkeiten begleiten Menschen ihr ganzes Leben. Aber dass diese auch für Kinder schon früh anfangen können und wie diese ihnen dann begegnen mögen, das erklären oft die Weihnachtsstücke der Theater im Advent. Einst kannte man sie alle, heute kommen kindgerecht jedes Jahr ein paar dazu. Nehmen wir mal den kleinen Bauernjungen Trenk, der es mit seiner Geschichte zwar gerade in die Kinos geschafft hat, aber dennoch erst einmal wie seine Eltern ein Leibeigener ist, der von zuhause flüchtet, um ein besseres Leben zu erobern. Dafür muss er Abenteuer bestehen, Drachen bekämpfen und wenn alles klappt, kann er sogar Ritter werden. Zu schauen ist „Der kleine Ritter Trenk“ in der Theaterfassungdemnächst am Bochumer Schauspielhaus.
Oder man karrt die etwas Größeren gleich nach Essen, um dort von den Überlebenskünstlern in der Wandverkleidung was fürs Leben zu lernen. Wie Mäuse den Fallen entkommen, ist bei denen schließlich seit Generationen Herrschaftswissen und im Advent schmecken die Krümel unterm Sofa natürlich besonders gut. Kein Wunder, dass „Anton, das Mäusemusical“ wieder auf dem Spielplan steht. Einer der auch ein wenig Überlebenstraining gebraucht hätte ist der ewige Holzkopf Pinocchio. Eigentlich ein aufgewecktes Kerlchen, fröhlich und schlau, aber auch frech und tut meistens nicht das, was ihm gesagt wird. Er flunkert so viel, dass seine Nase ganz lang wird – und das ohne Schnitzmesser. Wie das Abenteuer ausgeht und ob es ihm gelingen wird „ein richtiger Junge“ zu werden, das zeigt in diesem Jahr das Theater Oberhausen in einer eigenen Fassung.
In Moers stehen nur zwei Schauspielern (Patrick Dollas, Pola Jane O´Mara) auf der Bühne, um „Alice im Wunderland“ zu spielen. Es wird spannend wenn sich Alice gerade noch darüber wundert, dass ein Kaninchen mit weißen Handschuhen und einer Taschenuhr wilde Zeitprobleme hat und dann auch schon kopfüber in den Kaninchenbau stürzt. In einer fremden Welt wo sämtliche Regeln und Gewissheiten außer Kraft gesetzt zu scheinen muss sie sich den abenteuerlichen Weg zurück an die Oberfläche erkämpfen.
Klassische Abenteuer erleben auch drei amerikanische Geschwister im englischen Schloss Canterville. Papa hat das Gemäuer gekauft, obwohl dort, so jedenfalls weiß es Oscar Wilde, ein Gespenst sein Unwesen treiben soll. Schnell weiß niemand mehr, wer Täter oder Opfer ist, das war und ist in US-Amerika ja nichts Neues. Jedenfalls gruseln sie sich vor nichts. Das britische Gespenst ist empört und verunsichert: In all den Jahrhunderten hat es nie an seinem Beruf gezweifelt.
Die Lösung allerdings liegt auch in Dortmund ganz woanders.
„Der kleine Ritter Trenk“ | 29.11.(P) | Schauspielhaus Bochum
„Alice im Wunderland“ | 20.11.(P) | Schlosstheater Moers
„Anton, das Mäusemusical“ | 15.11.(P) | Theater Oberhausen
„Das Gespenst von Canterville“ | 16.11.(P) | Theater Dortmund
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