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Filmstill aus dem Video „To Move Mountains“ von Mohau Modisakeng
Foto: © M. Modisakeng

Was bleibt ist die Zukunft

26. April 2018

„SchichtWechsel“ in Dortmund – Ruhrkunst 05/18

Während für den Rest der Welt der 31.12.2018 ein ganz normaler Jahreswechsel mit Bleigießen und Neujahrsvorsätzen sein wird, trägt das Ruhrgebiet schwarz – und das zum letzten Mal. Das Ende der Steinkohle fällt auf ein Datum, das kaum besser und kaum weniger harmlos eine neue Zeitrechnung verkörpert. Dabei scheint es, dass der Ausstieg aus der Steinkohle die meisten Ruhrgebietsstädte und ihre Bewohner erst daran erinnert, dass es hier und heute noch Kohle und Bergleute gibt. Ein knappes halbes Jahr bevor die letzte Schicht gefahren wird und über 250 Jahre Industriegeschichte ein Ende nehmen, fahren die Kunst- und Ausstellungsstätten im Revier noch einmal groß auf: 17 Museen bilden ab Anfang Mai eine Allianz der Erinnerungs- und Gegenwartskultur, die bundesweit – wenn nicht sogar international – ihres gleichen sucht.

Ungläubige mögen angesichts dieser hochkarätigen (Psycho-)Analyse die Hände über den Kopf werfen und sich laut fragen, wann denn nun endlich diese Gegend sich selbst gefunden haben wird. Dabei liegt es in der Natur des Strukturwandels, dass sein Wandel in Schüben verläuft, die mal schmerzhaft, mal unbemerkt das Gesicht und damit das Leben von 53 Kommunen verändern. Heute gehen Kunst und Kohle auf Halden und in Hallen, in Brauereien und in Hochöfen leicht einher, beinahe so, als wäre die Industriekultur das eigentliche Ziel der Industrialisierung gewesen.

Die Ausstellung „SchichtWechsel“ im Museum Ostwall thematisiert genau diesen Prozess: Das erste Liebäugeln von Kumpeln mit Kunst sowie die ersten Schritte hin in Richtung Kunstrevier. Wie etwa sah die Förderung von Kreativität und Können im Ruhrgebiet der Nachkriegszeit aus, welchen Einfluss hatte der Strukturwandel auf die Kunst und vice versa? „SchichtWechsel“ stellt historische Dokumente aktuellen internationalen Werken gegenüber, sucht nach Gemeinsamkeiten wie Unterschieden und stellt die Frage nach dem danach. Von naiver Malerei über Laienkunst bis hin zu Werken von Starfotografen entsteht so ein Kaleidoskop von Perspektiven, das den Wandel in seiner Gänze wie im Detail erkennbar werden lässt.

SchichtWechsel | ab 5.5. | Museum Ostwall im Dortmunder U | www.museumostwall.dortmund.de

Barbara Slotta

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